Für nichts lassen sich Menschen, auch schon als kleine Kinder, mehr begeistern als Herausforderungen, die Erfolg versprechen oder dazu führen. Dabei erleben wir das Gefühl des Glücks und unsere Augen beginnen zu leuchten. Menschen sind immer dann glücklich, wenn sie die Gelegenheit bekommen, ihre Grundbedürfnisse nach Verbundenheit und Nähe einerseits und nach Entwicklung und Autonomie andererseits befriedigen zu können. Wer über sich selbst hinauswachsen kann – und es dazu noch in einer Gemeinschaft tun kann – erlebt Glück.
Neugier & Interesse sind Zündstoffe für's Gehirn
Wofür wir uns interessieren oder begeistern, entscheidet nicht „nur“ die Umwelt, für gewöhnlich entscheiden wir das selbst, auf Grund von Interesse und Fähigkeiten. Um wirklich zu „wachsen“, genügt es nicht, dass wir Dinge wiederholen, die uns aufgetragen werden, weil gerade hier – das kennt wahrscheinlich jeder – meist die Begeisterung fehlt.
Neugier und Interesse kommen von innen und aktivieren dabei eine ganze Menge an unterschiedlichen Netzwerken im Kopf. Gerade in diesem Zustand wird im Mittelhirn eine Gruppe von Nervenzellen erregt, die sonst nicht aktiv sind. Diese schütten dann all jene Botenstoffe aus die wir für unsere Entwicklung benötigen und das passiert im „Routinebetrieb“ des Gehirns nicht.
Dopamin & Co
Quelle: Gerald Hüther, „Was wir sind und was wir sein könnten“
Die bekanntesten dieser neuroplastischen Botenstoffe heißen Adrenalin, Noradrenalin und Dopamin, aber auch Peptide wie Endorphine und Enkephaline gehören dazu. Das neurobiologische Signal der Begeisterung wird so bis in die Zellkerne der Nervenzellen weitergeleitet …
Auf diese Weise werden alle jene neuronalen Netzwerke ausgebaut und verstärkt, die im Hirn aktiviert worden waren, um genau das zustande zu bringen, was der Person ganz besonders ‚am Herzen‘ lag und weshalb sie sich auch so begeistert hatte. Genau das ist es, was die Hirnforscher meinen, wenn sie sagen, dass das Gehirn so wird, wie und wofür man es mit Begeisterung nützt und diese Entscheidung trifft nicht die Umwelt, sondern die subjektive Bewertung.
„Nur wenn sich ein Mensch für etwas begeistert, kommt in seinem Gehirn die Gießkanne mit dem Dünger in Gang, werden all jene Netzwerke ausgebaut und verbessert, die der betreffende Mensch in diesem Zustand der Begeisterung nutzt“. (Gerald Hüther)
der Kick von innen - Motivation
Erinnern sie sich, wie sie als kleines Kind unterwegs waren? Vor allem an die den ganzen Körper durchströmenden Begeisterung, was es damals für Sie alles zu entdecken und zu gestalten gab. Zwanzig bis fünfzig Mal am Tag erlebt ein Kleinkind diesen Zustand und jedes Mal kommt es dabei zur Aktivierung der emotionalen Zentren im Gehirn. Jede dieser kleinen Begeisterungsstürme führt gewissermaßen dazu, dass im Gehirn die Gießkanne mit dem Dünger angestellt wird, der für alle Wachstums- und Umbauprozesse von neuronalen Netzwerken gebraucht wird.
Unser Gehirn reagiert nicht auf das, was objektiv wichtig oder richtig ist, sondern eben auf das, was uns selbst aufgrund unserer eigenen subjektiven Bewertungen als bedeutsam und wichtig erscheint.
Im Zustand der Begeisterung geschieht etwas, das der Routinebetrieb des Gehirns nicht kennt: Viele unterschiedliche neuronale Netzwerke werden aktiviert, schütten neuroplastische Botenstoffe wie Adrenalin, Dopamin, Peptide und Endorphine aus, schicken diese neurobiologischen Signale bin in die Kerne der Nervenzellen und helfen dabei, genau das zustande zu bringen, was der Person ganz besonders am Herzen liegt.
Lassen Sie sich doch wieder mal von etwas so richtig begeistern :)
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