Studien mehrerer Forscher weisen nach, dass wir unter dem Einfluss guter Gefühle, wacher, aufmerksamer und als Folge davon auch klüger werden. Positive Gefühle begünstigen soziale Beziehungen, fördern das Lernen, die Kreativität und alle anderen Intelligenzleistungen, erhalten die körperliche Gesundheit, sie wirken wie ein Puffer gegen Stress und erhöhen unsere seelische Widerstandkraft (Resilienz).
Emotionale Intelligenz entsteht dann, wenn die beiden Hirnsysteme – das Großhirn und das emotionale Zentrum (limbisches System) – zusammenarbeiten. Diesen geistigen Zustand erleben wir als Wohlbefinden und streben ihn ständig an. Daraus resultiert eine spürbare Übereinstimmung (Kohärenz) zwischen unseren Gefühlen, welche die Richtung vorgeben und den geistigen Aktivitäten (Kognition), welche die Durchführung regulieren.
"Seltsamerweise gibt es ein sehr einfaches Anzeichen der Harmonie dieser beiden Gehirne - ein Lächeln".
(David Servan–Schreiber)
Bekannt wurde dieser Zustand auch als „FLOW“. M. Csikszentmihalyi erfand diesen Begriff, da er bemerkte, dass Menschen „die Zeit verlieren“, wenn sie intensiv in ihre Arbeit „eintauchen“. Flow zeigt sich in dem Augenblick, in der
sich ein Mensch in Harmonie zwischen dem, was er denkt und dem was er fühlt, zwischen Kognition und Emotion befindet. Das Gehirn hat
eine angeborene Neigung und tendiert zum FLOW, wenn wir uns den Dingen widmen, die uns Freude und eine Herausforderung bieten.
Gute Gefühle sind eine Macht
In zahlreichen Experimenten und Studien wies Barbara Fredrickson nach, dass wir unter dem Einfluss guter Gefühle, wacher, aufmerksamer und in Folge auch klüger werden. Positive Gefühle fördern den Aufbau von Beziehungen und Bindungen, sie ermöglichen und steigern unsere Lernfähigkeiten, das kreative Vermögen, sowie die Intelligenz. Lust an unserer Leistung – wird mit Motivation belohnt.
Wer das, was er tut interessant und herausfordernd finden kann, steigert dabei sein Erfolgsgefühl, gefolgt von Selbstbewusstsein, was letztlich Glücksempfinden auslöst. Die Logik des menschlichen Motivationssystems ist einfach: es ist das befriedigende Gefühl, wenn wir einen Einsatz „in die richtige Richtung“ bringen. Dabei ist der konkrete Abschluss eines Vorhabens weniger wichtig, wie der „fühlbare“ Fortschritt
Gute Gefühle stärken damit auch die körperliche Gesundheit, indem sie Stressreaktionen schwächen oder sogar zur Gänze abbauen. Damit wirken sie zusätzlich wirken wie ein Puffer gegen zukünftigen Stress und erhöhen dabei unsere seelische Widerstandskraft. (Resilienz)
6 Fakten zu einer „gesunden“ Grundhaltung
Quelle: Barbara Fredrickson, „Die Macht der guten Gefühle“
Sechs Fakten zur positiven Grundhaltung
- positive Gefühle sind angenehm
- positive Gefühle erweitern den Horizont – erweitern,
- positive Gefühle machen geistig und körperlich flexibler
- positive Gefühle schaffen neue Ressourcen
- positive Gefühle machen widerstandsfähiger (resilienter)
- positive Gefühls-Quotienten über 3:1 bedeuten ein erfülltes Leben
- positive Gefühle bewirken eine Steigerungs-Dynamik
(Aufwärtsspirale)
Nicht denken, sondern fühlen
"Die Art wie wir auf Situationen und im Alltag reagieren beeinflusst vorrangig die Grundstimmung unseres Gehirns
und so in Folge, die unseres persönlichen Lebensgefühls". (Richard Davidson / Neurologe)
Der zentrale Aspekt dabei ist das Verhältnis. Wie hoch sind die positiven und negativen Anteile im (Berufs-) Alltag? Das gilt für uns alleine, wie ebenso für eine Gemeinschaft, ein Team oder eine Familie. Barbara Fredrickson erkannte, dass leistungsstarke Teams einen Positiv-Quotient von 3:1 haben. Gute Gefühle sind ein aktiver Wirkstoff, der Motor für Entwicklung. Leistungsschwache Teams haben bestenfalls ein 50:50 Verhältnis an positiven und negativen Emotionen.
Wer kennt nicht solche Gedanken, wie:
- Nichts mache ich richtig
- Ich weiß nicht, wie ich es schaffen soll
- immer muss ich die lästigen Dinge machen!
- Wen interessiert es, ob es in meinen Zeitplan passt?
Negative Gedanken dieser Art beeinflussen den Alltag, durchdringen sogar die (inneren) Gespräche mit uns und die Kommunikation mit anderen, sie beeinflussen unser Urteilsvermögen und „begraben“ manch guten Willen. Zu allem Übel führt eine ungebremste, negative Haltung zu gesundheitlicher Schädigung, zu Emotionen wie Wut, Verachtung, bis hin zu Depression, die letztendlich unseren gesamten Organismus beeinträchtigt, kränkt und in manchen Fällen sogar zerstört. Negative Gedanken wirken schnell und vor allem heftig, niemand ist dagegen immun.
Die tagtäglichen Beeinträchtigungen emotionaler Ausgeglichenheit entziehen auf Dauer die Energie. Entsprechend bedeutete Kohärenz für den Körper ‚Energieversorgung‘. Statt ständig zu versuchen, ideale äußere Bedingungen herzustellen, sollte man sich darauf konzentrieren, das Innenleben besser zu regulieren (harmonisieren).
Auffälliger geht's nicht
Umgekehrt zeigen Studien, dass positive Gefühle wie Freude, Dankbarkeit und vor allem Liebe, die Kohärenz (Übereinstimmung, Harmonie) fördern. Binnen einiger Sekunden führen sie zu einer Welle, die bei einer Aufzeichnung der Pulsfrequenz förmlich ins Auge springt. Mit einem Mal sind die günstigen Umstände, welchen man ständig hinterherläuft, von selber da.
Wie Forscher des Heart-Math Instituts® in einer Studie zeigten, genügt schon die Erinnerung an ein angenehmes Gefühl oder auch nur eine gedachte Szene, um sehr schnell einen Übergang von einem unangenehmen (chaotischen) in einen gesunden und kohärenten Zustand auszulösen. Dies wirkt sich auf das emotionale Gehirn aus, dem diese Stabilität signalisiert, dass physiologisch alles in Ordnung ist. Dieses Wechselspiel führt zu einer Rückkoppelung.
Bereits nach einem Tag ‚Kohärenztraining‘ bezeichneten 80 % der teilnehmenden Führungskräfte nicht mehr als ausgelaugt‘. Es genügt schon, den nutzlosen Energieverlust zu vermeiden, um seine natürliche Vitalität zurückzuerlangen.
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