Empathie
… ist die Fähigkeit und die Bereitschaft, die innere Welt einer anderen Person, Gruppe oder Situation zu erkennen und sie zu verstehen. Dieses Verstehen kann auf kognitive, emotionale und soziale Weise erfolgen und ist zunächst einmal neutral. Allgemein wird es als Mitgefühl verstanden, das heißt, es ist die Fähigkeit nachzuempfinden, wie sich ein anderer Mensch fühlt, was in ihm vorgeht und ihn bewegt. Hier sind nicht nur die Spiegelneuronen am Werk, sondern wir wenden uns auch einem anderen Menschen aktiv zu.
Zuwendung
Bei einer empathische Kommunikation legt ebenso viel Gewicht auf das Zuhören wie auf das Sprechen. Bewusstes Zuhören setzt voraus, dass wir unsere ständig beschäftigten, eigenen Denkvorgänge erst einmal „herunter fahren“ und nicht nur auf Worte sondern auch auf die nonverbalen Signale eines Gesprächspartners eingehen. Wirkliches Zuhören stoppt den eigenen inneren Dialog. Wenn wir lernen, innerlich einmal etwas „zurückzutreten“ entsteht eine neue Art von Wahrnehmung. Über diese können wir besser auf unser Gegenüber eingehen, wodurch wir intuitiv auch subtile Signale, wie die Absicht, die Authentizität oder Glaubwürdigkeit erkennen.
Jüngste Gehirnscan--Studien zeigen, dass unser Gehirn umso stärker die Aktivität des Gehirns vom Gesprächspartner widerspiegelt, je intensiver wir zuhören. Dadurch können wir andere Menschen wirklich verstehen. Wenn wir davon Gebrauch machen, passiert etwas Überraschendes: beiden Gehirne – das eigene und das des Gesprächspartners beginnen sich aufeinander abzustimmen. Diese Wechselwirkung nennt man »neuronale Resonanz«, und in dieser Übereinstimmung können Menschen bemerkenswerte Dinge vollbringen.
Dean Radin, Neurowissenschaflter am Institute of Noetic Sciences im Petaluma, Kalifornien, führte eine Doppelblindstudie über die Effekte menschlicher Absichten auf das autonome Nervensystem anderer Menschen durch und fand heraus, dass mitfühlende Gedanken in einer Gesprächsführung, messbare Veränderungen in der Hautleitfähigkeit des Empfängers verursachten, obwohl die Empfänger – in diesem Experiment – von den Gedanken nichts wussten.
Damit wurde klar, es verändert sich nicht nur das Verhalten, sondern neben den Gehirnfunktionen auch die Beziehung zu anderen. Die Biologie hat in der Natur Tausende von Beziehungsstrategien gefunden, sie lassen sich vereinfacht in zwei Wörtern zusammen fassen: »kooperative Kommunikation«.
"Gehirne kommen streng genommen im Singular gar nicht vor, die Hirnentwicklung lässt sich überhaupt nur als ein Prozess von Beziehung beschreiben. Die Erkenntnis, dass das menschliche Gehirn ein erfahrungs- und nutzungsabhängig entwickelndes Organ ist, bedeutet, dass die soziale Umwelt die neuronale Architektur eines Gehirns ganz entscheidend bestimmt." (Gerald Hüther)
Offenheit und Authentizität senden ein spezifisches Signal an die Gehirne von Mitmenschen und vermitteln intuitiv die Absicht oder Gesinnung. Zusammenfassend lässt sich sagen: eine innere positive Haltung schafft ohne uns dessen bewusst zu werden, Sympathie oder Antipathie. Sympathie führt zu Beziehung, Beziehung zu Kooperation und Kooperation wiederum zu unglaublichen Ergebnissen.
Dazu hat die Harvard Universität eine über 75 Jahre laufende, außergewöhnliche Studie veröffentlicht . . . Dauer 15 min.
The Good Life - Dr. Robert Waldinger
Was macht gesund und glücklich, wenn man ein ganzes Leben betrachtet? Die Harvard Universität veröffentlichte eine über 75 Jahre andauernde Studie, die 742 Leben dokumentierte, 1938 begann .... und deutliche Antworten darauf liefert.
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