Denken Sie mal darüber nach, wie Sie mit sich selbst umgehen. Wie Sie vielleicht über andere denken oder welche Worte Sie dabei wählen. Worte spiegeln in besonderem Maße unsere eigene geistige Haltung wieder. Vor allem jene, die uns „rausrutschen“ und nicht zuvor durch Gesellschafts- oder Benimmregeln schnell noch relativiert oder zurückgehalten werden.
Dr. Andrew Newberg (Neurowissenschaftler an der Thomas Jefferson Universität und Mark Robert Waldmann, (Dozent am Newberg „Center for spirituality and mind ) trugen in den letzten Jahren unzählige Studien zusammen und machten sichtbar, dass die Gefühle, die wir durch Worte und Sprache – mehr aber noch durch unsere innere Haltung und unseren Ausdruck – verwenden, nicht nur konkret unsere Wahrnehmung und persönliche Gedankenwelt beeinflusst und verändert, sondern Spuren in uns hinterlässt.
Eine wirklich sensationelle Entdeckung, könnte zum ersten Mal erklären, warum gerade unser Gedankengut so wichtig ist. An der Uni Bonn wurden in Studien Nervenfasern in Tumorgewebe nachgewiesen, was bedeutet, dass Krebszellen in direkter Verbindung zum Gehirn stehen. Die Wahrscheinlichkeit, dass sie damit einen Einfluss auf Tumorrückbildungen haben ist unmittelbar gegeben. So hat auch das Gedankengut für die Genesung eine enorme Bedeutung.
Die Moleküle der Gefühle
Eine der ersten Wissenschaftler, welche die Beziehung zwischen der Gedankenwelt, den Gefühlen und unserer Gesundheit entdeckt hatte, war Dr. Candace Pert. Darüber schreibt sie in ihrem Buch „die Moleküle der Gefühle“ (siehe Buchtipps) folgendes:
„Es bedarf keines Experten um zu erkennen, dass es eine enge Verflechtung von Gefühl und Gedächtnis gibt. Für die meisten von uns sind Erinnerungen gefühlsbesetzt. Das Gefühl der Liebe bzw. der Furcht oder ähnliche Empfindungen verankern solche Erinnerungen im Gedächtnis.
Bei näherer Betrachtung der Gefühle zeigt sich, dass jene Teile des Gehirns, in denen Peptide (chemische Verbindungen) am reichlichsten vorkommen, auch die Hirngebiete sind, die mit dem Ausdruck von Gefühlen in Zusammenhang stehen. Wir dürfen nicht länger so tun, als hätten Gefühle eine geringere Bedeutung als jede andere Substanz. Vielmehr müssen wir Gefühle als Signale der Zellen begreifen, die Informationen in unserem Körper übersetzen.
Kurzum, ich möchte hier deutlich machen, dass das Gehirn sehr eng mit dem Rest des Körpers verzahnt ist. So verbinden Neuropeptide das Gehirn und das Immunsystem zu einem Kommunikations-Netzwerk, in dem Körper und Gehirn zusammengeschlossen sind. In welcher Beziehung stehen dann Geist und Gefühle eines Menschen zu seiner gesundheitlichen Verfassung? Wie erwähnt, sind die Peptide die Träger der Gefühle und halten ständige Verbindung zum Immunsystem, das für die Gesundheit oder Krankheit verantwortlich ist.
Die wahrscheinliche beste Apotheke der Welt
Der US-Neurologe Prof. Robert Ornstein meint: „Unser Gehirn ist die mit Abstand beste Apotheke der Welt!“ Wissenschaftler untersuchten, welchen Einfluss die Psyche auf das Immunsystem hat.
Prof. Manfred Schedlowski von der Universität Essen, „Man weiß heute, dass sowohl die Bewegung der Immunzellen im Körper als auch die Funktion dieser Zellen nachhaltig durch Botenstoffe und durch Hormone beeinflusst werden. Und das ist der Weg, über den sich beispielsweise Stress, Druck, Sorgen oder Ärger auf unser körpereigenes Abwehrsystem negativ auswirken.“
Wie oft quält man sich im Leben mit negativen Gedanken herum und lässt sie nicht los. Ob Selbst-Kritik, Selbst-Zweifel oder der unablässige Ärger über Vergangenes oder „was auch immer“. Nach solchen Erkenntnissen, scheint nichts wichtiger als unsere persönliche innere Haltung, sowie ein bewusster – und zweifellos klügerer und gesünderer - Umgang mit uns selbst und anderen.
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