Angst ist ein äußerst wichtiges Gefühl ist. Aus evolutionärer Sicht hilft die Angst zu überleben. Doch wenn der Organismus auf Überleben umstellt, wird alle Energie dafür investiert. Alle anderen Energieverbraucher, wie bewusstem Denken oder das Immunsystem werden dabei blockiert. Was kurzfristig gut ist, ist langfristig äußerst schädlich. Denn Nichts setzt unser Immunsystem stärker herab als Angst oder Stress.
Wer stirbt, braucht keine Kraft mehr
Gehen wir in der Zeit zurück: Als die Menschen noch Jäger und Sammler waren, kam es oftmals vor, dass Gefahren auftauchten. Ob ein Rudel Wölfe, ein Bär oder eine Schlange. Über die Stresshormone (z.B. Cortisol, Adrenalin) wurde dabei Angst aktiviert und diese sorgte in solchen Augenblicken für eine erhöhte Wachsamkeit. Zugleich wurden die Kraftreserven gebündelt, damit wir kämpfen oder flüchten konnten. Damit jede Zelle mit der vollen Energie versorgt werden konnte, mussten andere „Energieverbraucher“, wie bewusstes Denken, die Verdauung, wie auch das Immunsystem kurzfristig lahm gelegt bzw. abgeschaltet werden.
Für den kurzen Zeitraum ist das nicht weiter schlimm, denn nach erfolgreichem Kampf oder einer Flucht, konnte alles wieder in seine Ordnung zurückkehren. Problematisch wird es jedoch, wenn die „gefühlte Gefahrenlage und die damit verbundene Angst sich nicht einstellt, sondern weiter anhält. Genau das ist heute vielfach der Fall. Obwohl die natürlichen Gefahren fast gänzlich verschwunden sind, leiden mehr als 20% der Menschen in der westlichen Welt unter permanenten Ängsten. Schlechte Nachrichten in den Medien, psychischen Belastungen im Job oder Alltag, oder wie aktuell, die Angst vor einem Virus. Das alles erleben wir, unser Geist und unser Körper als Bedrohung und drosselt dadurch massiv Abwehrkräfte, um Energie zu sparen.
Angst reduziert auch unsere Denkfähigkeit, sie macht uns „kopflos“ und „engstirnig“ (Tunnelblick), doch weitaus schlimmer ist das "knock out" der Immunabwehr. Das lässt sich gut mit einem Computer vergleichen, der seine Sicherheitssysteme, sprich „Firewall und Virenscanner“ herunterfährt. Es braucht nicht viel Fantasie, dass der Computer, auf Grund der Viren im Internet nicht lange braucht, bis er überlastet und gestört wäre und schließlich seinen Geist aufgibt. Angst deinstalliert im wahrsten Sinne des Wortes unsere „Firewall" und damit unsere Sicherheit.
Firewall und Virenscanner
Unser Abwehrsystem ist ständig in Aktion, wirklich bemerken wir es aber erst, wenn es eine aktuelle Krankheit bekämpft, an Gegenreaktionen wie Entzündungen, Fieber oder erhöhte Temperatur etc., die auf das Kampfgeschehen und die Auseinandersetzung hinweisen.
Eine gestörte Abwehr kann die Schutzfunktion nur mehr unzureichend erfüllen. Allergien oder Infektionen treten dabei verstärkt auf und die Gefahr wächst, dass sie zur Krankheit ausbrechen. Vielleicht erinnern sich noch einige an die Schul- oder Studienzeit. Solange man sich auf einen Test, eine Prüfung oder ähnliches konzentriert hat, war man gestresst und hat gebüffelt. Sobald der letzte Test beendet war, ließ die Anspannung nach und so mancher wurde krank. Der Grund: Angst und Stress haben das Immunsystem dermaßen geschwächt, dass es schließlich dazu kam.
Was hilft es also, wenn wir uns durch Angst schwächen? Oft sind wir uns der Folgen gar nicht bewusst, denn die Schwächung des Immunsystems ist ein entscheidender Faktor, der es dem Virus erst ermöglicht, uns einen Schaden zuzufügen.
made in evolution
Im Laufe der menschlichen Entwicklung wurden wir mit unglaublichen Bedrohungen aus der Natur – nicht nur Raubtiere – sondern besonders auch Viren und Bakterien konfrontiert.
Gerade in Bezug auf Viren ist unser Immunsystem einzigartig. Hat es einmal im Leben und sei es auch schon 20, 30, oder 40 Jahre zurück einen Virus identifiziert und bekämpft, bekommt dieser in Zukunft keine Chance mehr. Das ist eine phänomenale Leistung. Denken Sie doch mal zurück, können sie sich noch an jedes Detail in Ihrem Leben erinnern? Ihr Immunsystem kann das. Das ist schließlich auch der Grund, warum Viren sich verändern müssen und „mit einem neuen Modell auf den Markt kommen“, um überhaupt überleben zu können.
Fazit
Tagein, tagaus - und das seit Jahrtausenden - kämpft unser Immunsystem gegen Viren, Bakterien und andere natürliche oder industrielle Giftstoffe, die millionenfach in unser Umwelt vorhanden sind. Ein gutes Beispiel dafür bietet eine schwedische Studie.
Spülmaschinen sind zwar eine praktische Erfindung, doch die Wissenschaft zeigte, dass das Risiko eine Allergie zu entwickeln sinkt, wenn die Teller mit der Hand gewaschen werden. Weil die zurückbleibenden Mikroben das Immunsystem verstärken. hier
https://pediatrics.aappublications.org/content/pediatrics/early/2015/02/17/peds.2014-2968.full.pdf
Das beste was Sie für Ihre Sicherheit und Gesundheit tun können, ist Ihr Immunsystem zu stärken.
weiterführende Artikel
"Was hat das Glück im Bauch verloren ?"
Wie Wohlgefühl die Immunkräfte stärkt
Kommentar schreiben