über innere Stimmen, Zweifel und Selbstkritik
Oft schleppt man irgendein Problem durchs Leben und glaubt, man wird es nicht los. Irgendwo in uns – so scheint es - sitzt eine unsichtbare Blockade. Doch wenn es gelingt, das Gehirn soweit zu beeinflussen, dass es Raum für neue Wege schafft, dann entsteht diese Freude, die jeder spürt, wenn es leichter wird, wenn man vorankommt und sich altbekannte Hürden auflösen. Um es mit seinen eigenen Denkmustern aufzunehmen, müssen wir dorthin, wo die Schalthebel sitzen. Erst wenn man diese bewegt, ändern sich die Dinge.
Viele Menschen setzen sich durch Selbstanforderungen und Selbstkritik enorm unter Druck. Es scheint, als ob da jemand in ihren Gedanken ständig auf dem Gewissen herumreitet und ihnen einreden möchte, dass sie nicht – stark, intelligent, schön, schnell erfolgreich, aufmerksam oder - gut genug ist, egal wie sehr sie sich anstrengen oder bemühen. Über 80 % der Stressreaktionen werden durch innere Glaubensmuster und Gedanken ausgelöst. Dabei hat jeder Mensch seine ganz eigenen Reizthemen, die hauptsächlich aus der Kindheit, dem Elternhaus oder dem Umfeld stammen.
So entstehen im Laufe unseres Lebens, unterschiedliche Glaubenssätze, Ansichten und Werte, die in Folge unsere Entscheidungen und Handlungen beeinflussen. Inneren Stimmen bilden sich, weil unser Gehirn ständig unser Denken und Handeln kommentiert. Zum Standardprogramm gehören Sätze wie: „schon wieder hast du’s vermasselt“ ... „du wirst es wohl nie begreifen“ ... oder „schäm dich“. Rund um die Uhr begleiten uns derartige „Geister“ und können zu einer echten Belastung werden, im schlimmsten Fall innere Konflikte und Selbstzweifel hervorrufen.
Aber ... „Wie können wir sie erkennen, vielleicht ändern oder ganz loswerden?“ Zuerst stellt sich die Frage, wie die Stimmen in unsere Köpfe kamen und folglich, was sie bewirken oder auslösen. „Entdecke dich“ steht an dieser Tür“ und finde heraus, wer dich nervt oder antreibt. Ist es ein Kritiker, ein Richter, ein Besserwisser, ein ewiger Nörgler? Mach dir bewusst, woher sie kommen und was sie wollen und dann kannst du sie auch ändern.
In dem Moment, wo wir begreifen, dass die inneren Stimmen etwas mit unserer Geschichte zu tun haben, ist ein großer Schritt getan. Schnell wird uns klar, wo ihr Ursprung liegt und bei genauerer Betrachtung entdecken wir, dass sie uns vor unangenehmen Erfahrungen „warnen und schützen“ möchten. Dadurch ändert sich unser Verständnis und zugleich auch ihre Wirkung. Wir müssen uns nicht schuldig, minderwertig oder getrieben fühlen.
Nichts ist bedrohlicher als die unbewachten (unbewussten) Gedanken, sagen die Buddhisten, aber seit Neuem ebenso die Hirnforscher. Sich selbst bewusst zu werden ist keine Gefahr, sondern eine Chance zur Selbstbestimmung. Gelassenheit, für sich, wie auch für andere und zudem entschieden erträglicher als ein ewig Gestresster. Freiheit und Freude sind kein „Aufstand“ gegen sein Elternhaus, die Umwelt oder Gott, sondern ein Geschenk, das wir nützen sollten.
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