Mentale Gesundheit und Gehirn
zu Selbstkritik und inneren Stimmen
Wer kennt nicht die kritischen Gedanken und inneren Stimmen, die uns mit ihren Kommentaren den Alltag erschweren. „Woher kommen die Stimmen? und „Wie können wir, ohne davon belastet zu sein, besser damit umgehen?“
Natürliche Angst ist eine Grundemotion und überlebenswichtig und unser Organismus reagiert unbewusst und reflexartig darauf. Aber es gibt nicht nur angeborene (natürliche) Ängste, sondern auch, im Laufe unseres Lebens erlernte oder erworbene Ängste und auf diese haben wir einen sehr konkreten Einfluss. Wir können lernen leichter damit umzugehen und sie sogar auf „stand by“ stellen.
Die Angsterkrankungen in der westlichen „Wohlstandsgesellschaft“ nimmt laufend zu. In Deutschland leidet jeder fünfte (20%) über ständige Ängste. In Großbritannien haben sich die Verschreibungen für Antidepressiva in den letzten zehn Jahren mehr als verdoppelt. Waren es 2006 31 Millionen, stieg die Anzahl bis 2016 auf 64,7 Millionen (108,5%)
Der Hirnforscher M. Gazzaniga kam bei seinen Arbeiten zur Erkenntnis, dass im Gehirn zwei "Abteilungen" am Werk sind, die einen unterschiedlichen Blick auf die Welt haben. Die beiden Hälften arbeiten so zusammen, dass sie ein einheitliches Bewusstsein erzeugen. Die linke liefert Erklärungen und konzentriert sich auf Details. Die rechte sieht eher das große Ganze und öffnet uns damit nicht nur für neue Erfahrungen, sondern schafft Spielräume für Kreativität und Lösungen.
Die rechte Hirnhälfte vermittelt uns ein direktes Gefühl vom ganzen Körper, den Emotionen, wie auch den Eindrücken und Erfahrungen, die schließlich unser persönliches Gedächtnis oder Autobiographie abbildet. Einen faszinierenden Einblick in die „Welt der rechten Hirnhälfte“ liefert Jill Bolte Taylor. Die Neurowissenschaftlerin hatte einen Schlaganfall in ihrer linken Gehirnhälfte und berichtet als Betroffene über die Einsichten und Erkenntnisse, die sie dabei hatte.
Die moderne Arbeitswelt ist geprägt von Hektik, Ablenkung und Zeitdruck. Wir erledigen Dinge, die uns andere vorgeben oder setzen Ziele um, die nicht unsere eigenen sind – und das möglichst gleichzeitig und schnell. Unser Gehirn passt sich seit Jahrmillionen ständig neuen Rahmenbedingungen an – auch an die Welt des Multitasking. Allerdings nicht ohne (problematische) Folgen für uns. Es ist ja bekannt, dass Stress die „Vernunft“ blockiert aber das ist noch lange nicht alles, was uns beeinträchtig
Unter Stress reagiert der Verstand nicht mehr richtig, weil er seine Fähigkeit verliert, das Verhalten zu koordinieren. Das emotionale (limbische) System übernimmt die Kontrolle über sämtliche Körperfunktionen. (Herzschlag, Puls, Magen, Beine, Hände, Schweiß etc.) Gleichzeitig werden alle Informationsverarbeitenden Funktionen aufgehoben und die Überlebensmechanismen übernehmen das Steuer.
Jeden Tag stehen uns 86400 Sekunden zur Verfügung. Wie wir damit umgehen, liegt an uns, selbst wenn Dauernörgler uns diese Zeit vermiesen wollen.
eine Videobotschaft (Dauer 2 Min)